Karlsbader Pokal 2015

Nach einigen Jahren ohne Wolfratshauser Beteiligung, trat dieses Jahr wieder eine starke Wölfe-Riege zum Pokalturnen bei unseren tschechischen Freunden in Karlsbad an.
Der Wettkampf startete für unsere Turnerinnen gemütlich um 10.30 Uhr. Also blieb noch genug zeit für ein Frühstück mit eigens zu diesem Zweck von unserer Diätassistentin importierten Weißwürscht und Brezn. Doch als alle pünktlich, sportlich und kulinarisch bestens vorbereitet in der Halle erschienen war der vorherige Wettkampf der kleineren Mädls noch lang nicht fertig. Also blieben noch etwa vier Stunden um den kleinen Talenten zuzuschauen. Wiederum bestens versorgt von unserer Ernährungsbeauftragten, die nebenbei auch noch kurzfristig als Kampfrichterin aushelfen konnte.
Nach der langen Wartezeit und einer kurzen, chaotischen Einturnzeit konnten die Mädls und Damen (9 Jahre Abstand zwischen der ältesten und zweitältesten Turnerin) mit ihrem Wettkampf starten.
Nach einem soliden Start am Barren und einem zufriedenstellenden Durchgang am Balken kam der allseits beliebte Boden. Hier wurden die in nur kurzer Trainingszeit aufwändig auf Musik abgestimmten und mit Pflichtelementen gespickten Kürübungen, erwartungsgemäß gut vorgetragen. Da konnten uns auch kleinere technische Probleme nichts anhaben. Der Sprung über den Sprungtisch „Junior“, der nur etwa ein Drittel so groß war wie ein normaler Tisch für Erwachsene lief unter diesen Verhältnissen gut ab.
So erreichte Nicole Bauer einen starken fünften Platz. Auf den Plätze 7-10 landeten in dieser Reihenfolge: Karin Rettinger, Maria Müller, Luisa Ebel und Vroni Loder. Laura Behrends wurde 12.

Am späten Nachmittag, quasi als Höhepunkt des Tages, traten die Männer und die Jungs zu ihrem Kür-5-Kampf an.
Bei den Jugendlichen galt es für die drei Wölfe zwei Konkurrenten aus Pilsen zu besiegen, was nicht ganz gelang. Niklas Lühr wurde knapp Zweiter. Nicolas Nöthen zeigte einen guten Wettkampf, bei dem er sich während der Reckübung spontan entschied doch einen Rückwärtssalto zu turnen. Er wurde mit dem dritten Platz belohnt. Korbi Schwesig konnte die tschechische Konkurrenz knapp nicht überholen und wurde Fünfter.

Bei den Männern (19 Jahre und älter) traten außer den drei Wolfratshausern keine weiteren Gegner an. Es muss an der schonenden, auf Langfristigkeit ausgerichteten Trainingsarbeit des Vereins liegen, das die Athleten auch im turnerisch biblischen Alter von 32 bzw 35 Jahren noch auf einem solchen Niveau Akzente setzen können. (Altersunterschied zwischen dem ältesten und jüngstem Turner in der Altersklasse: 17 Jahre !!!)
Unter diesen Voraussetzungen war ein Platz auf dem Stockerl Pflicht!
Alles deutete auf einen spannenden Dreikampf um den Siegerpokal hin. Und der wurde dem Publikum auch geboten.
Wie bei der Vereinsmeisterschaft in der Woche zuvor lieferten sich Philipp von Unold und Tobi Loder ein enges und keine Fehler verzeihendes Duell. Da sich Basti Opitz bei der Vereinsmeisterschaft bedeckt gehalten hat konnte seine Leistung im Vorfeld schwer eingeschätzt werden, würde sich seine Erfahrung (v.a. bei diesem Wettkampf) bezahlt machen?
Nach den ersten drei Geräten lag der Vereinsmeister knapp vorne. Auch an seinem schwächsten Gerät, Boden, ließ er nur ein Zehntel liegen. Am letzten Gerät, dem Sprung und somit seinem Paradegerät, musste der junge Hupfer also einen ganzen Punkt herausholen.
Was ihm auch gelang.
Mit 0,05 Punkten Vorsprung wurde Philipp Erster. Die Ü-30er kamen auf Platz Zwei und Drei.
Die ganze Anspannung dieses Wettkampftages konnte erst am Abend, nach einer Schlachtplatte und ein, zwei „Karel IV“– Bieren von den ältesten Teilnehmern abfallen.
Danach wurden die Erfolge gebührend gefeiert. Der Handstand-Contest musste allerdings von der Straße auf den Hotelflur verlegt werden.
Am Sonntag war nach dem Ausschlafen ein ausgiebiges Frühstück und ein Stadtbummel durch die schöne Karlsbader Altstadt auf dem Programm.
Danach gings wieder nach Hause.
Ein rundum gelungenes und lustiges Wochenende, das nächstes Jahr sicher wieder im Wettkampfkalender stehen wird.